Vortrag in Bern (der Stadt mit den neuen Bären)
Am Montag dieser Woche habe ich das Paper „Voters’ Political Conversations during the 2005 German Parliamentary Election Campaign: Causes and Consequences“ von Rüdiger Schmitt-Beck und mir im Kolloquium der Politikwissenschaftler der Uni Bern vorgestellt. Gegenüber unserem Manchester-Papier haben wir dieses Mal noch ganz frische Daten aus dem Kontext der Bundestagswahl 2009 herangezogen – mit sehr ähnlichen Ergebnissen: Politische Alltagsgespräche in engen, primären Beziehungen verunsichern Menschen potenziell (nämlich insbesondere dann, wenn sie dort auf Meinungsverschiedenheiten stoßen), während das Umgekehrte für sekundäre Funktionalbeziehungen (etwa zu Kollegen oder Nachbarn) gilt: Meinungsverschiedenheiten in solchen Kontexten mobilisieren eher. Die Folien zu unserem Vortrag gibt es hier als PDF.
Die kurze Zeit in Bern habe ich noch für einen kurzen Rundgang durch die Stadt genutzt, hier ein paar Impressionen davon:
Die letzten beiden Fotos zeigen den neuen (24 Millionen Fränkli teuren) Bärengraben. Zumindest Björn war auch kurz zu sehen…
Einige Impressionen aus der Hauptstadt
Erste BES-Fellows-Tagung in Essex
Am Wochenende war ich auf der ersten Tagung der kürzlich ausgewählten Fellows der 2009/2010 British Election Study in Essex. Auf dem Programm standen unter anderem Vorträge zum Design der Studie (einschließlich der in UK immer besonders spannenden, da offenen Frage, wann die nächste Wahl denn wohl tatsächlich stattfinden wird), zu methodischen Fragen, aber auch zu den Forschungsschwerpunkten der 20 Fellows. Ich selbst habe dazu einen Vortrag mit dem Titel „Multilevel Economic Perceptions and Attributions of Responsibility“ gehalten (PDF). Nicht fehlen darf der Hinweis auf britischen Pubfood: Chicken Pie und als Nachtisch u.a. Erdbeeren mit Oliven! 😉
Neuer ZParl-Beitrag: Die hessische Landtagswahl vom 27. Januar 2008
In der aktuellen Ausgabe 1/2009 der Zeitschrift für Parlamentsfragen ist ein Artikel von Rüdiger Schmitt-Beck und mir erschienen. Rüdiger Schmitt-Beck, Thorsten Faas: Die hessische Landtagswahl vom 27. Januar 2008: Wiederkehr der ‚hessischen Verhältnisse‘, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, 40, 2009, S. 16-34. Hier der Abstract:
Hatte die CDU 2003 noch eine Alleinregierung bilden können, so erlebte Hessen 2008 eine Neuauflage der aus den 1980er Jahren bekannten besonderen „Verhältnisse“. Der Wahl 2008 ging ein Lagerwahlkampf mit polarisierenden Angriffskampagnen (und den Schwerpunkten Bildung, soziale Gerechtigkeit und Ausländer-/Jugendkriminalität) sowie klaren Koalitionsaussagen (CDU/FDP vs. SPD/Grüne) voraus. Im Zuge dessen konnte die SPD unter Andrea Ypsilanti deutliche Stimmengewinne verbuchen, während die Union unter Ministerpräsident Roland Koch an Unterstützung verlor, jedoch mit hauchdünnem Vorsprung stärkste Partei blieb. Die FDP löste die Grünen als dritte Kraft im Land ab, mit der Linkspartei zog eine fünfte Fraktion in den Wiesbadener Landtag ein. Die traditionelle Polarisierung der hessischen Politik schloss eine Große Koalition aus, andere Zweierkoalitionen hatten keine Mehrheit, Dreierverbindungen kamen nicht zustande. Die amtierende CDU-Alleinregierung blieb daher geschäftsführend im Amt. In dieser Situation entschied sich die SPD dafür, trotz zuvor im Wahlkampf eindeutig erklärter Ablehnung eines solchen Bündnisses eine Kooperation mit der Linkspartei anzustreben. Zwei Versuche, eine tolerierte rot-grüne Regierung zu bilden, scheiterten jedoch, weil einzelne SPD-Abgeordnete die Gefolgschaft verweigerten. Nach der endgültigen Implosion dieses Projektes blieb nur noch der Weg zu Neuwahlen.
PS: Der Beitrag zur Landtagswahl 2009 erscheint ebenfalls in Kürze ist mittlerweile erschienen, siehe hier.
@ ECPR Joint Sessions Lissabon
Die ECPR Joint Sessions finden in diesem Jahr in Lissabon statt. Ich werde im Rahmen des Workshops „Political information, public knowledge and perceptions of reality“ (organisiert von Toril Aalberg, Norwegian University of Science & Technology, und Shanto Iyengar, Stanford University) einen Vortrag mit dem Titel „Attributions of Responsibility – Dynamics and Determinants: The Case of the 2005 German Election“ halten. Hier noch einige Impressionen vom Vorprogramm in Lissabon (Bilder anklicken, um größere Version zu sehen):