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Demokratie um 12: Die Macht der Bilder

Bilder können komplexe Vorgänge auf einzigartige Weise verdichten und zum Verständnis beitragen – doch wo liegen die Herausforderungen einer immer größeren Bilderflut in der politischen Kommunikation? Wie beeinflussen Bilder die öffentliche Meinung? Darüber diskutierten am 8. Juni 2022 Experten aus Medien und Wissenschaft bei der 14. Ausgabe der Gesprächsreihe „Demokratie um 12“. Rund 80 Gäste nahmen an dem Lunchtalk teil, der bereits seit 2017 regelmäßig in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin stattfindet. Initiiert wurde das Format von Prof. Dr. Thorsten Faas von der Arbeitsstelle „Politische Soziologie der Bundesrepublik Deutschland“ der Freien Universität Berlin und der Bevollmächtigten des Landes Rheinland-Pfalz, Staatssekretärin Heike Raab. Bei der Durchführung unterstützt die Friedrich-Ebert-Stiftung.

Über die Macht der Bilder und ihren Einfluss auf demokratische Prozesse diskutierten diesmal auf dem Podium: Anja Bleyl, Ressortleitung der Fotoredaktion FUNKE der Zentralredaktion Berlin, Dr. Elke Grittmann, Professorin für Medien und Gesellschaft am Institut für Journalismus an der Hochschule Magdeburg-Stendal sowie Dr. Hendrik Wieduwilt, Autor, Moderator und Kommunikationsberater. Moderiert wurde die Runde von Staatssekretärin Heike Raab.

Einig waren sich die Teilnehmer vor allem in dem Befund, dass in der digitalen Welt die Wirkmacht der Bilder noch einmal zugenommen hat – gerade im Politischen. Momentaufnahmen gehen um die Welt und prägen die Erinnerung ganzer Nationen, seien es Bilder des gefluteten Ahrtals oder des Krieges in der Ukraine. Dabei sind Bilder und Fotos immer eine Interpretation des Urhebers und damit zwangsläufig subjektiv, zuweilen parteiisch und mitunter sogar manipulativ. Ein hohes Maß an Medienkompetenz und Kontextwissen ist erforderlich, um visuelle Zeitgeschichte über ihre rein emotionale Wirkung hinaus auch inhaltlich einordnen zu können. Für rege Diskussionen auch mit dem Publikum sorgte insbesondere die Frage, wie sehr ein einzelnes Bild das Image eines Politikers prägt und prägen sollte, aber auch die Frage, wie sehr Politik heutzutage durch Inszenierung dominiert ist.